Fußball begleitet mich schon mein ganzes Leben. Die Metaphern, die dieser Sport bereithält, sind nahezu unausschöpflich. Die Dynamik am Feld, auf den Rängen, in den Medien und die Auswirkungen auf das ganze System sind faszinierend.
Wenn ich Aufstellungsarbeit erkläre, muss der Fußball immer herhalten. Damit rechnet niemand. So etwas Abgehobenes wie die Aufstellungsarbeit mit so etwas Bodenständigem wie dem Fußball zu vergleichen, ist nahezu blasphemisch. Die Frage ist nur für welche Seite? Immerhin ist für viele Fußball eine Religion und im Coaching-Kontext die Aufstellungsarbeit ein Phänomen, das sich schwer begreifen lässt.
Die Abseits-Regel kurz erklärt
- Wenn beim Abspielen des Balls der eigene Mann hinter dem letzten Mann des Gegners steht, dann geht die Fahne hoch.
- Wenn sich in einer systemischen Aufstellung ein Element in einer Abseits-Stellung befindet, also an einem Platz steht, wo es nicht sein soll, dann meldet sich das System ebenfalls mit einem Signal, weil es sich um einen „Regelverstoß“ handelt.
Die Team-Aufstellung
Jeder Trainer stellt sein Team nach folgenden Überlegungen auf.
- Wer kann spielen?
Wer ist im Kader, wer ist fit, wer ist gerade in Hochform und will sich zeigen. - Wen brauche ich für diesen Gegner?
Offensiv, defensiv, technisch stark, läuferisch stark, einfallsreich, kreativ, abschlussstark, kaltschnäuzig, zweikampfstark, kopfballstark, gut bei Standards, schnell im Konter, usw. - Wer sind meine Lieblinge?
Das würde man natürlich nie zugeben, aber man schaut nun mal aus unterschiedlichen Blickrichtungen auf den Kader, je nachdem welcher Spielertyp einem liegt und welches Statement man als Trainer mit dem Team setzen möchte.
Die innere Aufstellung
Genau wie im Fußball, lösen wir das auch mit unserem inneren Team, wenn wir uns auf „ein Spiel“ vorbereiten. Wir können nur mit dem Kader, bzw. jenen inneren Anteilen arbeiten, die uns zur Verfügung stehen. Wenn wir es schlau machen, dann agieren wir situationsangepasst und stellen nicht automatisch immer dieselben auf. Wir müssen aber auch der Tatsache ins Auge blicken, dass wir unsere Lieblinge haben. Die, von denen wir denken, dass sie uns nicht enttäuschen werden, weil sie uns bisher immer den Erfolg gebracht haben.
Und manchmal passiert es auch wie im Fußball – man unterschätzt den Gegner oder man macht alles genau richtig und dennoch fehlt das Quäntchen Glück. Aber manchmal, da läuft´s genauso, wie es sein soll und man geht als Sieger vom Platz! Ein unbeschreiblich schönes Gefühl.
Verantwortung übernehmen
Seien Sie Ihr eigener Trainer für sich selbst und das Team, das Sie führen. Wie sagt Andi Herzog oder besser gesagt sein Alter Ego Peter Moizi: „Jeder braucht einen Trainer!“ Wenn Sie Unterstützung brauchen, nach dem Motto „Train the Trainer“ dann vereinbaren Sie einen Termin und wir überlegen gemeinsam Ihre Startelf und die Austauschspieler.
Empfehlung für ein bisschen Humor auch bei den schwierigen Themen wie Fußball und Aufstellungsarbeit: