Wie das Wort Umgang bereits andeutet – am Liebsten würden wir sie umgehen. Am Arbeitsplatz hat Lebendigkeit nämlich nur bedingt einen Platz.
In der Systemarbeit geht es immer um das Erkennen, Wahrnehmen und Spüren. In weiterer Folge dann um das Sortieren und neu Ordnen. Am Ende soll alles seinen „rechtmäßigen“ Platz haben, damit die Arbeit auch wieder gut weiter gehen kann.
Wir sind Herdentiere
Wenn wir nicht gerade einen Kunden an Land ziehen wollen und da als Rudel auf Beutejagd gehen, dann sind wir Menschen generell Herdentiere. Und als solche gibt es eine klare Rangordnung. Ränge haben nichts mit Wertigkeit zu tun. Viele meiner Kunden stoßen sich an Hierarchien, aber für den Fortbestand einer Herde ist eine Rangordnung überlebenswichtig.
Was tun wir mit der Lebendigkeit?
Wenn man auf einer Pferdekoppel steht und die Rangordnung dieser von Instinkten geleiteten Herde beobachtet, dann hat es das lebendigste Pferd meist nicht leicht. Es wird permanent zurecht gewiesen. Ständig wird es verbissen und weg gedrängt oder schlicht ignoriert und damit in seinem Rang auf den letzten Platz verwiesen. Ignorieren ist z.B. auch in der Hundeerziehung ein wirksames nonverbales Instrument um seinen Rang zu demonstrieren. Alphawölfe geben sich mit dem Letzten im Rudel nicht ab. Was aber nicht heißt, dass der 7. Schlumpf auf der Bank nicht wichtig wäre!
Solange geht es gut
Es geht solange gut – das Umgehen der Lebendigkeit – bis diese beschließt ihren Platz in der Herde aufzugeben. Wann immer also in einem System das lebendigste Element ausscheidet, geht die Freude verloren. Beobachten Sie das in ihrem Unternehmen. Welche Mitarbeitenden sind gegangen und welche Form der Lebendigkeit hatten diese? Welche Form der Freude ist gegangen? Das müssen nicht die Liebsten gewesen sein, das können auch welche sein, die rebellisch alles aufgewühlt haben. Oder eben solche, die für Inspiration und Kreativität gesorgt haben und die dann ernüchtert das Feld räumen, weil ihre Ideen nicht gehört wurden.
Keinen festen Platz
Das Schöne an Systemen ist, dass sie immer in Bewegung sind und deshalb wird es immer jemanden geben, der einen Verlust ausgleichen wird. Das nicht so Schöne daran ist, dass der Ausgleichende den Platz oft nicht halten kann, weil es nicht seine ureigenste Rolle ist oder er der Rolle (noch) nicht gewachsen ist. Was es dann braucht ist Führung.
Experimentieren und ausprobieren
Die Methode der Aufstellungsarbeit ermöglicht es, ein System nachzustellen und auf einem Brett oder mittels Bodenanker im Raum zu visualisieren. Mit dem spielerischen Zugang und der Leichtigkeit die diese Intervention schafft, können selbst die schwierigsten Hackordnungen zu einer harmonischen Rangordnung geführt werden.
Welche Plätze sind in Ihrem Unternehmen wie verteilt? Schauen Sie aus einer ganz anderen Perspektive auf ihre Herde und reflektieren Sie gemeinsam mit mir die Rangordnung.
Wenn es ein bisschen mehr sein darf, dann gehen Sie mit mir auf die Koppel und spüren die Lebendigkeit und die Natürlichkeit einer Rangordnung hautnah.